
Vor fünf Jahren verschwanden die Erdgaskugeln
28. Mai 2021 11:21 von vscEin Blick ins Archiv: Im Jahr 2016 haben die St.Galler Stadtwerke die beiden Erdgaskugelspeicher im Rietli Goldach abgebrochen, ein Jahr später erfolgte der Rückbau der beiden Speicher auf Stadtgebiet. Die vier Kugeln sind durch den unterirdischen Röhrenspeicher im Hohfirst Waldkirch ersetzt worden.
Wie soll das Gasnetz der Stadt St.Gallen in Zukunft aussehen? Im Jahr 2009 mussten sich die St.Galler Stadtwerke vertieft mit dieser Frage auseinandersetzen. Auslöser war der nahende Auslauf der Konzession für die städtischen Erdgaskugeln. Am Ende fiel der Entscheid auf eine Erneuerung der Erdgasversorgung der Region St.Gallen: Dazu gehörte die Inbetriebnahme eines neuen Röhrenspeichers und einer neuen Druckreduzieranlage im Hohfirst Waldkirch sowie eine Druckerhöhung auf dem gesamten Transportnetz auf 5 bar.
Röhrenspeicher und Druckreduzieranlage gingen im Jahr 2013 ans Netz. Damit hatten die Erdgaskugelspeicher ausgedient. Der Rückbau erfolgte sowohl in Goldach als auch in St.Gallen nach demselben Vorgehen: Spezialisten trennten die Kugeln zunächst mit einem Schweissbrenner auf, danach wurden die Einzelteile zwecks Oberflächenreinigung in ein Strahlwerk transportiert und anschliessend im Stahlwerk Gerlafingen eingeschmolzen.
Im Jahr 2020 konnten die St.Galler Stadtwerke nun auch die Umstellung ihres Gas-Mitteldrucknetzes auf ein Hochdrucknetz erfolgreich abschliessen. Die Druckerhöhung auf 5 bar steigert die Flexibilität bei der Gasversorgung: Künftig lassen sich das Erdgas und das Biogas von der Entspannungsanlage Hohfirst bis nach Goldach oder umgekehrt transportieren. Zudem werden dadurch die Voraussetzungen weiter verbessert, um Blockheizkraftwerke mit Gas beliefern zu können. Diese erhöhen die Energieeffizienz und verringern die CO2-Emissionen, indem sie gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Insbesondere im Winter trägt dies zur Erhöhung der Stromversorgungssicherheit bei.