Diesen Sommer haben vier Lernende ihre Ausbildung bei den St.Galler Stadtwerken erfolgreich abgeschlossen. Jennifer Wyss und Frederico Peres haben eine kaufmännische Grundausbildung absolviert. Lias Dünnenberger und Leandro Melillo sind nun gelernte Netzelektriker mit Fachrichtung Energie. Wir haben unsere Lehrabschlussgänger an ihrem Arbeitsort besucht.
Stromkabel verlegen, Anschlüsse verschiedener Spannungsebenen erstellen und Unterhalt an Freileitungen durchführen: Lias Dünnenberger und Leandro Melillo haben während ihrer Ausbildung als Netzelektriker mit Fachrichtung Energie bei den St.Galler Stadtwerken verschiedene Abteilungen vom Netz- über den Anlagenbau bis zum Betrieb und der öffentlichen Beleuchtung durchlaufen. «Wir haben alle paar Wochen die Abteilung gewechselt und waren auf unterschiedlichen Baustellen im Einsatz», erzählt der 18-jährige Lias Dünnenberger. «Es war sehr spannend, wir konnten in so vielen verschiedenen Bereichen von den Spezialisten lernen.» Einmal wöchentlich kam zur Praxis die theoretische Ausbildung an der Gewerblichen Berufsschule Chur hinzu.
Die Arbeit mache ihm Freude, sagt der Arboner. Er werde den Moment nie vergessen, als er das erste Mal Arbeiten an einem Freileitungsmast auf einer Höhe von rund 15 Metern durchführte. «Es war sehr speziell, so weit oben zu sein», sagt er und lächelt. «Es war ein abrupter Wechsel vom Klassenzimmer direkt in den Einsatz, es war spannend.» Die Arbeit als Netzelektriker sei körperlich anspruchsvoll, aber er geniesse es, draussen zu sein.
So geht es auch dem 21-jährigen Leandro Melillo. Die Mitarbeitenden bei den St.Galler Stadtwerken seien sehr offen und hilfsbereit, sagt der Lehrabschlussgänger aus Altenrhein. «Die Lernenden werden in der Ausbildung super betreut.» Man habe die Möglichkeit, verschiedene Aufgaben mehrmals zu üben und könne auch mal Themen von der Schule im Betrieb besprechen. «Ich habe die Unterstützung sehr geschätzt.» Die ersten drei Jahre seiner Ausbildung hat er in einem anderen Betrieb gearbeitet. Nachdem es mit dem Abschluss nicht geklappt hatte, erhielt er bei den St.Galler Stadtwerken eine zweite Chance und hält nun sein Diplom in den Händen. «Ich bin sehr erleichtert.» Er freue sich darauf, die Verantwortung für eine Baustelle zu übernehmen.
Auch Lias Dünnenberger freut sich darauf, zu zeigen, was er gelernt hat. «Jetzt habe ich die Möglichkeit, mich bis zum Meister weiterzubilden.» Die beiden gelernten Netzelektriker absolvieren nun ein Jahr lang ein Praktikum bei den St.Galler Stadtwerken im Bereich Netzbau.
Die Lernenden werden in der Ausbildung super betreut.
Vom ersten Telefon bis zum Abschluss
Auch Jennifer Wyss und Frederico Peres haben während ihrer kaufmännischen Ausbildung unterschiedliche Abteilungen durchlaufen. Im Sekretariat lernten sie das Unternehmen kennen, im Mutationsbüro nahmen sie Telefone der Kundinnen und Kunden entgegen und im Rechnungsbüro erhielten sie einen Einblick in Rechnungsablauf. Im letzten Ausbildungsjahr arbeiteten sie im Kundenzentrum sowie in der Marketingkommunikation.
Frederico Peres hat es gefallen, in einem der grösseren technischen Betriebe in der Region zu arbeiten und sich auch Allgemeinwissen anzueignen. Der 19-Jährige sagt: «Hier habe ich gelernt, was alles hinter der Energieversorgung steckt.» Ein spezielles Erlebnis während der Ausbildung war für den Rorschacher ein Tag mit den anderen Lernenden der Stadt im Europapark zu verbringen.
Die Ausbildung der 19-jährigen Jennifer Wyss aus Eggersriet gestaltete sich anders als jene von Frederico Peres. Da sie nebenberuflich beim FC St.Gallen spielt und die United School of Sports in St.Gallen besuchte, absolvierte sie ihre Ausbildung in vier anstatt der üblichen drei Jahre. Die ersten beiden Jahre besuchte sie die Schule Vollzeit, die letzten beiden arbeitete sie 60 Prozent bei den St.Gallen Stadtwerken. Drei Mal pro Woche stand ein Morgentraining an, vier Mal ein Abendtraining, am Wochenende Matchs. «Die St.Galler Stadtwerke sind mir sehr entgegenkommen und haben mich immer unterstützt. So konnte ich Sport, Schule und Arbeit unter einen Hut bringen», sagt sie.
Herausfordernd war für beide KV-Lernenden der erste Kundenkontakt am Telefon. «Ich war so nervös vor meinem ersten Telefongespräch», sagt Jennifer Wyss und lacht. Frederico Peres ergänzt: «Die St.Galler Stadtwerke sind so breit gefächert. Am Anfang war es nicht einfach, zu verstehen, was überhaupt das Anliegen der Kundinnen und Kunden war.» Mit der Zeit kam jedoch die Routine am Telefon. Jennifer Wyss fährt fort: «Ich habe mich in den Abteilungen auch schnell wohl gefühlt, da die Teams sehr offen und hilfsbereit sind.»
Nun beginnt für die beiden ein neuer Lebensabschnitt. Jennifer Wyss hat eine Praktikumsstelle im Mutationsbüro bei den St.Galler Stadtwerken und wird 60 Prozent arbeiten. Zudem wechselt sie im Sommer zum FC Luzern. Frederico Peres geht für ein Jahr in die USA und wird in einem College in Virginia ein Business-Programm besuchen.
Die St.Galler Stadtwerke sind mir sehr entgegenkommen und haben mich immer unterstützt. So konnte ich Sport, Schule und Arbeit unter einen Hut bringen.