17.10.2023

Unterwegs mit dem Gesamtprojektleiter Fernwärme

Von Planung bis Ausführung: Er koordiniert den Fernwärmenetzausbau

Mit einem kleinen Team setzt Nermin Dizdarevic den Fernwärmenetzausbau bei den St.Galler Stadtwerken um. Als Gesamtprojektleiter plant und koordiniert er die Baustellen und schliesst Häuser nachträglich an das Fernwärmenetz an. Dafür ist er manchmal sogar nachts unterwegs.

Die Fernwärme ist im Vergleich zur Strom-, Gas- und Wasserversorgung eine sehr junge Abteilung.

 
Nermin Dizdarevic, Gesamtprojektleiter Fernwärme
Kurz erklärt So funktioniert die Fernwärme

Der Kehricht der Stadt und der Region wird im Kehrichtheizkraftwerk (KHK) im Sittertobel verbrannt. Durch die Verbrennung entsteht Dampf, mit dem Wasser auf 80 bis 130 Grad aufgeheizt und auch Strom produziert wird. Über ein gut isoliertes Leitungsnetz wird das heisse Wasser zu den angeschlossenen Haushalten und Betrieben transportiert. Die Energie wird über Wärmetauscher an das interne Heizungssystem und an die Warmwasserversorgung abgegeben. Danach fliesst das auf etwa 55 Grad abgekühlte Wasser wieder zu einer Fernwärmezentrale zurück. Dort wird es erneut aufgeheizt und der Kreislauf schliesst sich. Fernwärmezentralen liefern zum Abdecken von Spitzenlastzeiten zusätzlich Energie und tragen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei.

Ein kleines Team aus drei Mitarbeitenden verdichtet das Fernwärmenetz Schritt für Schritt. «Die Nachfrage ist stark angestiegen und viele Häuser werden nachträglich an das Fernwärmenetz angeschlossen», sagt Dizdarevic – auch diese Baustellen plant und koordiniert er. «Gleichzeitig schreitet der Ausbau voran.» Dizdarevics Aufgabe ist es, den Überblick zu behalten.

 

Ob bei der Ausführung oder Planung: Bei ihm laufen die Fäden zusammen. Es sei auch herausfordernd, den verschiedenen Ansprüchen von Anwohnenden, Baufirmen und anderen städtischen Werken, die ebenfalls Leitungen verlegen müssen, gerecht zu werden. Aber Dizdarevic sagt: «Es macht mir Spass, mit so vielen, verschiedenen Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam Lösungen zu finden.» Zudem könne er sich die Arbeit selbständig einteilen und sei viel draussen unterwegs, sagt er und lenkt sein Fahrzeug Richtung Brauerei Schützengarten. Bei der St.Jakob-Strasse wird gerade ein Haus nachträglich an das Fernwärmenetz angeschlossen.

Text: Sabrina Manser