Photovoltaikanlagen boomen, auch in St.Gallen. Felix Schwizer ist bei den St.Galler Stadtwerken Verkaufsberater für Energiedienstleistungen. Dabei unterstützt er Kundinnen und Kunden bei der Planung und Umsetzung von PV-Projekten und bei Abrechnungsdienstleistungen.
Wie gross ist die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen in der Stadt St.Gallen?
Das Interesse der St.Gallerinnen und St.Galler an PV-Anlagen ist ungebrochen – und es wächst weiter. Ein wesentlicher Grund dafür sind die Energiepreise, die in den vergangenen zwei Jahren gestiegen sind. Dadurch haben auch bei uns die Anfragen deutlich zugenommen.
Was genau ist Ihre Aufgabe als Verkaufsberater Energiedienstleistungen?
Ich berate unsere Kundinnen und Kunden rund um PV-Anlagen und Abrechnungslösungen. Zudem suche ich zusammen mit meinen Teamkollegen gezielt nach Liegenschaften in der Stadt, auf deren Dächern die St.Galler Stadtwerke (sgsw) selbst Anlagen bauen können. Besonders interessant sind dabei grosse Dachflächen. Die sgsw nutzen diese Dächer gegen ein Entgelt und liefern, sofern gewünscht, den dort erzeugten Solarstrom direkt an die Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort. Die Hauptaufgabe meiner Arbeit ist jedoch die Beratung zu Abrechnungsdienstleistungen.
Das Interesse der St.Galler Bevölkerung für lokale Stromproduktion nimmt zu.
Wie muss man sich eine solche Abrechnungsdienstleistung vorstellen?
Dank unseren Abrechnungsdienstleistungen können Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer den Solarstrom, den sie auf ihrem Dach produzieren, einfach und ohne administrativen Aufwand an die Hausbewohnerinnen und -bewohner weitergeben. Diese Eigenverbrauchslösung hat für alle Vorteile: Die Bewohnerschaft profitiert von günstigeren Strompreisen und einem ökologischeren Strommix. Und für die Eigentümerschaft wird die PV-Anlage rentabler, weil der Strom nicht ins Netz eingespeist wird. Ich begleite und berate hier von Anfang bis Ende durch den ganzen Verkaufsprozess.
Zudem organisiere und koordiniere ich die Inbetriebnahme der für den Eigenverbrauch notwendigen Messeinrichtungen und Systeme – dies jeweils in Zusammenarbeit mit den beteiligten Elektroinstallationsunternehmen und unseren internen Fachpersonen. Die Projektdauer variiert – manchmal sind es einige Wochen, manchmal mehrere Monate.
In der Zusammenarbeit zeigt sich immer wieder, dass die Eigentümerschaft unsere Leistungen schätzt, weil sie so ihre Investitionen schneller zurückerhält. Für die sgsw ist das ideal, weil wir damit wirtschaftlich attraktive Lösungen bieten, die dazu beitragen, die Ziele des städtischen Energiekonzepts 2050 zu erreichen.

Mit welchen Projekten sind Sie zurzeit beschäftigt?
Aktuell planen wir zwei grössere Projekte für Eigenverbrauchslösungen in Mehrfamilienhäusern im St.Galler Rheintal, da wir auch Projekte ausserhalb der Stadt St.Gallen umsetzen. Dann erhalten wir täglich neue Anfragen, die ich bearbeite, oder es erfolgt der Start zu weiteren Projekten. Dieser findet jeweils am Monatsanfang statt, damit der Kunde oder die Kundin am Schluss eine komplette Monatsrechnung bekommt. Die Koordination der verschiedenen Projekte ist dabei eine grosse Herausforderung.
Nach der Ausbildung zum Elektriker EFZ hat Felix Schwizer eine Weiterbildung zum eidgenössischen technischen Kaufmann absolviert. In der Folge arbeitete der heute 44-Jährige während mehreren Jahren als Aussendienst-Verkäufer im Elektrohandel. Vor zwei Jahren wechselte er zu den sgsw, wo er seither im Bereich Energie, Verkauf und Marketing als Verkaufsberater Energiedienstleistungen tätig ist. Felix Schwizer wohnt in Uzwil und hat eine grosse Leidenschaft für alte Vespas. Er fährt sie nicht nur, sondern restauriert und repariert sie auch selbst.
Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit?
Zunächst einmal ist es der Kontakt mit den Kundinnen und Kunden. Dann kann ich als gelernter Elektriker mein technisches Know-how einbringen, was mir grosse Freude macht. Zudem finde ich den Energiebereich eine spannende Branche, die mit ihrem rasanten Wandel auch viele Herausforderungen mit sich bringt. Dazu gehört beispielsweise auch die Frage, wie die gesamte Energie zukünftig effizient transportiert werden kann, also wie die Netzinfrastruktur ausgebaut werden muss, um den künftigen Anforderungen zu genügen.