
Einschätzung der Versorgungssituation mit Gas
Die Gasversorgung in der Schweiz ist derzeit stabil, die Versorgungssicherheit gewährleistet. Insgesamt ist die Situation weniger angespannt als noch zu Beginn des Winters. Eine Verschlechterung der Situation kann aber weiterhin nicht ausgeschlossen werden, weshalb ein sparsamer Umgang mit Gas wichtig bleibt.
Wegen des seit 24. Februar 2022 dauernden Kriegs zwischen Russland und der Ukraine spielt sich zwischen Russland und der EU ein «Energiekonflikt» ab. Als Folge davon gelangt nur noch wenig Gas von Russland in die EU, was ein Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot verursacht.
Um ein neues Gleichgewicht herzustellen, müssen die Nachfrage reduziert und die Mengen aus alternativen Belieferungsmöglichkeiten erhöht werden. Kurz- und mittelfristig werden LNG-Lieferungen (liquified natural gas; Flüssigerdgas) die Differenz ausgleichen. Langfristig wird der Anteil der erneuerbaren Gase (Biogas, synthetische Gase und Wasserstoff) kontinuierlich erhöht.
Aussichten
Eine Prognose ist schwierig, weil unklar ist, wie hoch die Füllstände der Gasspeicher in Europa nach diesem Winter 2022/2023 sein werden und ob deren Wiederbefüllung mit LNG möglich sein wird.
Derzeit gehen Experten davon aus, dass der Füllstand nach diesem Winter zwischen 40 und 50 Prozent betragen wird. Sie erwarten deshalb im Laufe des Jahres 2024 eine Entspannung hinsichtlich Versorgungssicherheit und Beschaffungspreisen.
Sparen bleibt wichtig
Die Einflussfaktoren auf Versorgungssicherheit und Preisbildung sind vielfältig: Geopolitische Ereignisse, die Weltwirtschaftslage sowie meteorologische Gegebenheiten können grosse Auswirkungen darauf haben.
Unabhängig davon gilt, dass ein haushälterischer Umgang mit Energie sinnvoll und wünschenswert ist und jede eingesparte Kilowattstunde die Versorgungslage positiv beeinflusst. Deshalb unterstützen die sgsw weiterhin die Sparkampagne des Bundes und bitten auch ihre Kundinnen und Kunden, diese mitzutragen und energiesparende Massnahmen umzusetzen.