Die St.Galler Stadtwerke und der Verband der Schweizerischen Gasindustrie haben Besuchende am Longines CSIO St.Gallen auf die nachhaltige Nutzung von biogenen Ressourcen aufmerksam gemacht. Das Thema «Biogas» stand im Zentrum der Zusammenarbeit.
Seit diesem Jahr sind die St.Galler Stadtwerke (sgsw) Sponsoringpartner des Longines CSIO St.Gallen. Dabei wollen sie die Besucherinnen und Besucher des beliebten Springreitturniers vermehrt auf die nachhaltige Nutzung von Ressourcen aufmerksam machen. Gemeinsam mit dem Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG), SwissVolunteers und der Entsorgung St.Gallen führten sie verschiedene Aktionen durch, um das Publikum im ersten Schritt für das Thema «Biogas» zu sensibilisieren.
Abfalltrennstationen und Recycling-Heroes
An den Abfalltrennstationen (ATS) auf dem Turniergelände konnten Besucherinnen und Besucher ihren Abfall direkt in die dafür vorgesehenen Container entsorgen. Neben PET, Restabfällen und Glas wurde auch der biogene Abfall gesondert gesammelt. Sogenannte Recycling Heroes haben diese ATS-Stationen betreut: Das sind geschulte Personen von SwissVolunteers, welche an verschiedenen Anlässen mit dem Verband der Schweizerischen Gasindustrie zusammenarbeiten. Sie machen die Besuchenden auf die Abfalltrennung aufmerksam und informieren zur Biogas-Produktion. Zudem kontrollieren sie, dass keine Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Aluminium in den Biocontainern entsorgt werden. Denn nur, wenn der Bioabfall rein ist, kann er später in der lokalen Biogasanlage Uzwil zu Biogas verarbeitet werden. Ebenfalls erfassen die Recycling Heroes die Mobilitätsdaten und führen eine Umfrage unter den Besuchern durch, um den CO2-Fussabdruck des Anlasses zu ermitteln.
Aus Frucht und Gemüse wird Energie
Neben den Informationen an den Abfalltrennstationen konnten sich die Besuchenden auch im Panorama Village beim Biogas-Stand über die Biogasenergieproduktion informieren. Vor Ort produzierte das Team aus frischen Früchten und Gemüsen leckere Shots, verteilte diese an das Publikum und informierte über die Biogasverarbeitung. Die entstandenen Speise- und Rüstabfälle konnten direkt im Bioabfall entsorgt werden.
Das Potenzial von Biogas
Biogas hat in der Schweiz ein hohes Potenzial und trägt zur Erreichung der Klimaziele des städtischen Energiekonzepts 2050 bei. Laut Schätzungen des Bundesamts für Umwelt (BAFU) landen pro Person jährlich mehr als 52 Kilogramm Bioabfall im Kehrichtsack. Dieser Bioabfall könnte zur Produktion von Schweizer Biogas genutzt werden, das wie Erdgas vielfältig einsetzbar ist – etwa als Heiz- und Prozessenergie, als Treibstoff oder zur Stromproduktion. Wenn biogene Abfälle in der Kehrichtverbrennungsanlage landen, können sie nicht für die Biogasproduktion genutzt werden und verursachen zudem bei der Verbrennung CO2-Emissionen.
Durch die Verwertung von Bioabfall können Produktkreisläufe geschlossen, wertvolle Ressourcen geschont und im Vergleich zur Neuproduktion Energiemengen eingespart werden. Dies senkt nicht nur die Kosten, sondern trägt auch zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei.
Am Longines CSIO St.Gallen konnten neben dem Publikum auch die Food-Standbetreiber ihre biogenen Reste und ihr Frittieröl in die Biosammelcontainer geben. Der Bioabfall wurde dann in die Biogasanlage Uzwil transportiert.
Am Longines CSIO St.Gallen 2025 sowie an weiteren Anlässen möchten die St.Galler Stadtwerke präsent sein und die Besuchenden auf die nachhaltige Energieproduktion aufmerksam machen.