Daten nehmen in der Umsetzung des städtischen Energiekonzepts 2050 eine zentrale Rolle ein. An den Energy Data Hackdays in Brugg (AG) entwickelten die St.Galler Stadtwerke einen Prototyp, der Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümern energierelevante Informationen ihres Gebäudes liefert.
Die Energiewelt ist komplex, Technologien entwickeln sich rasant und Regelungen ändern sich stetig: Als Gebäudeeigentümerin oder -eigentümer ist es nicht immer ganz einfach, den Überblick zu behalten. Eine Plattform soll Eigentümerinnen und Eigentümern einen Einblick in die Energieversorgung ihres Gebäudes geben, indem aktuelle Daten aufbereitet und abgebildet werden. Daraus leitet das System alle sinnvollen Möglichkeiten ab, die der Eigentümerschaft für die Energieversorgung des Hauses zur Verfügung stehen, beispielsweise welche erneuerbaren Heizungslösungen möglich sind oder ob sich Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Gebäudes eignen.
Mit der Aufgabenstellung, einen Prototyp für eine solche Plattform zu entwickeln, nahmen die St.Galler Stadtwerke (sgsw) vergangenes Wochenende bereits zum dritten Mal als Challenge Owner an den Energy Data Hackdays in Brugg (AG) teil. Ziel der Veranstaltung ist es, datenbasierte Lösungen zu entwickeln, um Herausforderungen in der Energiebranche bewältigen zu können. Etwa 140 Teilnehmende arbeiteten dieses Jahr an zwölf sogenannten Challenges von Energieunternehmen der ganzen Schweiz.
«Ein regelrechter Ansturm»
Insgesamt 24 Personen, darunter Mitarbeitende der sgsw und des Open Data Teams der Stadt St.Gallen, nahmen an der Challenge der sgsw teil. Das waren vier Mal so viele Leute wie vergangenes Jahr. «Es hat einen regelrechten Ansturm gegeben, was uns sehr gefreut hat», sagt Clara Esteve, Digital Innovation Managerin der sgsw. Sie hat die Softwareentwickler, Datenspezialistinnen, Energieexperten und Analytikerinnen an diesen zwei Tagen durch die Aufgabe geführt.
In verschiedenen Untergruppen entwickelten die Teilnehmenden Lösungen, um Open Data, also freizugängliche Datenquellen, von verschiedenen Plattformen auf eine einzige zu bringen, die Daten korrekt auszuwerten und anzuzeigen. Auch wie eine solche Plattform aussehen und funktionieren könnte, war Teil des Auftrags. «Es hat Spass gemacht, mit den Teilnehmenden an der Challenge zu arbeiten», sagt Clara Esteve. «Sie waren sehr motiviert und es entstand eine gute Dynamik.»
Nach zwei Tagen programmieren, tüfteln und designen, ist ein erster Prototyp entstanden. Es ist dabei gelungen, alle Daten auf einer Plattform zu sammeln und abzubilden. Die sgsw werten den Prototyp nun aus und überlegen, wie die Lösung für die sgsw konkret umgesetzt werden könnte. «Die Energy Data Hackdays haben uns geholfen zu verstehen, wie wir eine solche Infrastruktur aufbauen müssen», sagt Clara Esteve. Sie beschreibt die Hackdays als wertvoll und hilfreich. Kompetenzen könnten stetig erweitert werden.
Nächste Challenge steht bald an
Schon bald wird auch in St.Gallen gehackt. Vom 1. bis 3. Dezember 2023 findet der Open Data Hack St.Gallen statt. Die Veranstaltung wird zusammen mit der Stadt St.Gallen, der Ostschweizer Fachhochschule, <IT>rockt! und weiteren Partnern durchgeführt. Auch die sgsw werden mit einer Challenge vertreten sein.
Weitere Informationen unter opendatahacksg.ch