08.01.2024

5 Fragen an den Bereichsleiter Energie, Verkauf und Marketing

«Der Hoch- und Niedertarif ist nicht mehr zeitgemäss»

Die Energiebranche verändert sich stark – und wird auch in Zukunft dynamisch bleiben. Einer, der sich bei den sgsw mit diesen Veränderungen beschäftigt, ist Peter Graf. Er arbeitet seit 30 Jahren bei den sgsw, die letzten 21 Jahre als Bereichsleiter Energie, Verkauf und Marketing sowie als Mitglied der Geschäftsleitung.

Informationen zur Person Peter Graf

Nach seinem Werdegang gefragt, sagt Peter Graf mit einem Lachen: «Stadtwerke, Stadtwerke, Stadtwerke.» Nach einer KV-Lehre in der Stadtverwaltung wechselte der heute 50-Jährige als Sachbearbeiter zu den sgsw. Das war vor 30 Jahren. In der Folge bildete er sich laufend weiter und konnte intern verschiedene Positionen übernehmen. Seit 21 Jahren ist er nun Bereichsleiter, zunächst von Marketing und Vertrieb, dann kam das Energiegeschäft mit Strom und Gas dazu. Ebenso lang ist Peter Graf Mitglied der Geschäftsleitung. Der gebürtige Engelburger wohnt seit über 35 Jahren in der Stadt St.Gallen und ist seit 26 Jahren verheiratet. In seiner Freizeit geht er gerne mit seinen zwei Hunden spazieren. Er engagiert sich zudem in der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Tablat-St.Gallen, wo er das Präsidium innehat.

Die Energiepreise sind stark gestiegen. Werden sie weiter steigen?

Der Gaspreis wurde auf 1. Januar 2024 um 3 Rappen gesenkt. Beim Strom hingegen haben wir eine Preiserhöhung von durchschnittlich 11 Prozent. Dies, obwohl der Energiepreis leicht gesenkt werden konnte. Der Strompreis setzt sich jedoch nicht nur aus Kosten für die Energie, sondern auch für die Infrastruktur zusammen. Und da müssen wir Investitionen tätigen, um das Netz auf die künftigen Anforderungen vorzubereiten. Ein Beispiel ist die Installation von intelligenten Zählern. Zur Preiserhöhung trägt aber auch die neue Strompreis-Komponente bei, die der Bund schweizweit eingeführt und mit der Energiemangellage zu tun hat. Diese sogenannte Winterstromversicherung kostet jeden Haushalt 50 Franken pro Jahr und soll die Menschen davor schützen, wieder in eine ähnliche Situation zu kommen wie im letzten Winter. Dafür sorgt unter anderem auch das Notkraftwerk im aargauischen Birr, das sowohl mit Gas als auch mit Öl und synthetischen Treibstoffen betrieben werden kann. Mit unserer Preiserhöhung von 11 Prozent liegen wir aber unter dem nationalen Durchschnitt von 18 Prozent.

Der Strompreis setzt sich nicht nur aus Kosten für die Energie, sondern auch für die Infrastruktur zusammen.

Text: Marion Loher