30.04.2025

5 Fragen an den Glasfaserspezialisten

«Das Glasfasernetz ist eine der Grundlagen des Energiekonzepts 2050»

Das Glasfasernetz sorgt nicht nur für eine schnelle Internetverbindung. Es schafft auch die Grundlage für die Datenkommunikation, die für zahlreiche Massnahmen aus dem städtischen Energiekonzept 2050 wichtig ist. Thomas Schrepfer ist Leiter der Fachstelle Telecom bei den St.Galler Stadtwerken und zuständig für das Glasfasernetz. Er erklärt, warum das Glasfasernetz in Zukunft noch bedeutungsvoller wird.

Weitere Infos Zahlen und Fakten zum Glasfasernetz

Im Jahr 2019 wurde der zehnjährige Ausbau des Glasfasernetzes in der Stadt St.Gallen abgeschlossen. 98 Prozent aller Liegenschaften sind an das Glasfasernetz angeschlossen. Das entspricht heute rund 11’500 Gebäuden. Insgesamt sind über 190'000 Kilometer Glasfasern verbaut, was knapp fünf Mal dem Erdumfang entspricht. Mittlerweile sind gut 51’500 private und geschäftliche Nutzungseinheiten über das Glasfasernetz erschlossen.

Können Sie das ausführen?

Bei der Stromversorgung findet ein Wandel statt: Anstelle von wenigen Grosskraftwerken, die gleichmässig Strom liefern, wird der Strom zunehmend aus zum Beispiel vielen Photovoltaik-Anlagen ins Netz eingespeist. Dieser wird witterungsbedingt unregelmässig produziert. Deshalb muss der Stromfluss zunehmend überwacht werden, um etwa Netzüberlastungen zu verhindern. Dafür braucht es Informationen. Ähnlich wie bei Nervenbahnen der Menschen werden diese Informationen aus unserem Versorgungsgebiet zu den St.Galler Stadtwerken transportiert, wo sie weiterverarbeitet werden.

Damit wir die Ziele des städtischen Energiekonzepts 2050 erreichen, benötigen wir das Glasfasernetz als ‹Nervensystem›.

 
Thomas Schrepfer, Leiter Fachstelle Telecom
Infos zur Person Thomas Schrepfer

Thomas Schrepfer ist seit knapp drei Jahren Leiter Fachstelle Telecom des Bereichs Netz, Elektrizität und Telecom. Davor war er eineinhalb Jahre Ressortleiter Leitungsprojektierung Telecom. Der 50-Jährige lernte ursprünglich Elektromonteur. Danach wechselte er in die Fiberoptik, wo sich alles um Glasfasern dreht. In diesem Bereich arbeitete er 26 Jahre lang in unterschiedlichen Funktionen. Bevor er zu den St.Galler Stadtwerken wechselte, war er Portfolio Manager im Bereich passive Netzwerkkomponenten. 

Für welche weiteren Projekte ist das Glasfasernetz wichtig?

Für den Smart Meter Rollout. Bis Ende 2028 ersetzen die sgsw in ihrem Versorgungsgebiet mehr als 50'000 herkömmliche Stromzähler durch kommunikationsfähige Smart Meter. Dank dieser Vorgabe des Bundes werden Zählerstände dann digital übermittelt. Dasselbe gilt bei der St.Galler Stadtwerke auch für Zählerstände von Wasser, Gas und Wärme. Auch hier wird das Glasfasernetz für die Datenkommunikation verwendet.

Ausserdem bieten die St.Galler Stadtwerke ihrer Geschäftskundschaft Glasfaserlösungen zur Optimierung ihrer digitalen Infrastruktur, zum Beispiel für das Vernetzen verschiedener Standorte mit CityLAN, aber auch eigene Glasfaserverbindungen, sogenannte Darkfiber.

Text: Sabrina Manser

 

 

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