Vor eineinhalb Jahren haben die St.Galler Stadtwerke (sgsw) versuchsweise zehn Kabelverteilkabinen der Elektrizitätsversorgung mit einem Stickerei-Design versehen. Die Sujets sollten die Beton-Elemente visuell aufwerten und vor Verunreinigungen schützen.
In der Stadt St.Gallen betreiben die sgsw knapp 800 Kabelverteilkabinen, die den Strom in die entsprechenden Gebäude verteilen. Sie werden immer wieder verunreinigt und beeinträchtigen so den öffentlichen Raum. Die Reinigung ist mit hohen Kosten verbunden.
Im Sommer 2022 haben die sgsw ein Pilotprojekt lanciert und zehn Kabelverteilkabinen mit Alutafeln versehen, auf denen ein Foliendruck im Stickerei-Muster angebracht wurde. Zum einen wurden die grauen Kabinen dadurch optisch aufgewertet, zum anderen wurde getestet, ob sich die Anlagen damit besser vor Vandalenakten schützen lassen.
«Die Reaktionen aus der Bevölkerung zu den Stickerei-Sujets waren durchwegs positiv», sagt René Brandenberger, der das Pilotprojekt bei den sgsw geleitet hat. Dennoch wurden fast alle mit dem Stickerei-Sujet versehenen Verteilkabinen weiterhin besprüht, bemalt oder beklebt, bei einigen sogar die Folie abgerissen.
Die Auswertung hat ergeben, dass sich mit dieser Massnahme Verunreinigungen im öffentlichen Raum kaum entgegenwirken lässt. Der zusätzliche Aufwand lohnt sich nicht, weil sich dadurch die Reinigungskosten nicht reduzieren lassen.
Deshalb haben sich die sgsw dazu entschieden, dieses Projekt nicht weiterzuverfolgen und bedauern es, dass diese optisch ansprechende Massnahme nicht davon abhält, fremdes Eigentum zu beschädigen.