08.02.2024

Wärmenetz der energienetz GSG AG

Mit industrieller Abwärme umweltverträglich heizen

Im Westen der Stadt St.Gallen baut die energienetz GSG AG ein Niedertemperatur-Wärmenetz, das die Abwärme von Industrie- und Gewerbebetrieben nutzt, um Liegenschaften mit Wärme und Kälte zu versorgen. Dadurch können fossile Brennstoffe eingespart und CO2-Emissionen gesenkt werden. In den nächsten Jahren sollen weitere Gebiete erschlossen werden.

Weitere Infos Unterschied zwischen Anergie und Fernwärme

In einem Anergienetz wird Wärme auf niedrigem Temperaturniveau verteilt. Diese stammt im Netz der Energienetz GSG AG aus gewerblichen oder industriellen Prozessen, beispielsweise aus Kälteanlagen. Mit dieser Wärme können über Wärmepumpen Gebäude beheizt oder Warmwasser erzeugt werden. Mit den verhältnismässig hohen Quellentemperaturen von bis zu 29 Grad arbeiten diese Wärmepumpen viel effizienter, als dies bei Luft oder Erdwärme als Wärmequelle möglich wäre.

Im Vergleich dazu ist Fernwärme eine Versorgungsform, bei der Wärme von zentralen Heizungsanlagen über ein Leitungsnetz zu verschiedenen Gebäuden transportiert wird. Die Wärme wird dann an das interne Heizungssystem sowie an die Warmwasserversorgung abgegeben.

Bei der ersten Ausbauetappe, die Mitte 2022 startete, standen einerseits der Anschluss der Shopping-Arena und des Kybunparks als Wärme- und Kältebezüger im Fokus. Andererseits wurde mit der DGS Druckguss System AG eine zweite Firma als Abwärmelieferantin angeschlossen. «Damit können wir die Versorgungssicherheit unserer Kundinnen und Kunden erhöhen», sagt Simon Schoch. Zudem werde so die Resilienz des Wärmenetzes massgeblich gestärkt. Die Anbindung von Abwärmelieferanten ist für den Verbund auch immer mit hohen Kosten verbunden. «Deshalb ist es wichtig, dass wir mit möglichst wenig Infrastruktur einen sicheren Betrieb gewährleisten können.» Die Arbeiten für den Leitungsbau sind mittlerweile abgeschlossen, und das Fussballstadion und die Shoppingarena samt IKEA werden ab Frühling 2024 mit umweltverträglicher Wärme und Kälte versorgt. Mittlerweile sind noch weitere Unternehmen als Wärme- und Kältebezüger dazu gekommen wie HG Commerciale, Belcolor AG und Lanker Immobilien AG.

Seit Beginn haben wir CO2-Einsparungen verdreifachen können.

 
Simon Schoch, Geschäftsführer der energienetz GSG AG und Leiter Technischer Verkauf der St.Galler Stadtwerke
Text: Marion Loher

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