19.02.2025

Energiekonzept 2050

Umweltschonende Fernwärme: Eine Zentralheizung für die Stadt St.Gallen

Die Fernwärme ist ein St.Galler Generationenprojekt. Seit mehr als 40 Jahren arbeiten die St.Galler Stadtwerke daran, überschüssige Wärmeenergie aus dem Verbrennen von Abfall für das Heizen von Gebäuden in der Stadt St.Gallen zu verwenden. Was in den 1980er-Jahren mit einem lokal begrenzten Verteilnetz im Westen der Stadt seinen Anfang nahm, ist in den vergangenen Jahren in weite Teile der Stadt hinein gewachsen. In den nächsten Jahren schliessen die St.Galler Stadtwerke die ersten beiden Ausbauetappen ab und starten gleichzeitig die beiden letzten.

Weitere Infos So funktioniert die Fernwärme

Unser Kehricht wird im Kehrichtheizkraftwerk St.Gallen verbrannt (1). Durch die Verbrennung entsteht Dampf, mit dem Wasser auf 80 bis 130 Grad ­Celsius aufgeheizt und auch Strom produziert wird (2). Über ein gut isoliertes Lei­tungsnetz wird das heisse Wasser zu den angeschlossenen Haushalten und Betrieben transportiert (3). Die Energie wird über Wärme­tauscher an das interne Heizungssystem und an die Warmwasser­versorgung abgegeben (4). Das auf etwa 55 Grad Celsius abgekühlte Wasser fliesst zu einer Fernwärmezentrale zurück. Dort wird es wieder aufgeheizt und der Kreislauf schliesst sich (5). Zum Abdecken von Spitzen­lastzeiten liefern Fern­wärmezentralen zusätzlich Energie und tragen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei (6).

Das Konzept der Fernwärme ist schnell erklärt. Patrick Flammer, Bereichsleiter Wasser, Gas und Wärme der St.Galler Stadtwerke und damit zuständig für die Fernwärme, bedient sich des Bilds einer riesigen Zentralheizung. Anstatt dass jeder Haushalt in der Stadt für sich auf irgendeine Art selbst Wärme produziert, übernimmt dies eine Zentrale. Dabei wird Wasser erhitzt und über ein Leitungsnetz den angeschlossenen Gebäuden zur Verfügung stellt. Solche sogenannt thermische Netze sind abhängig von grossen Wärmegeneratoren. Ein solcher steht seit Anfang der 1970er-Jahre im Sittertobel. Im Jahr 1972 war die erste städtische Kehrichtverbrennungsanlage in der Au in Betrieb genommen worden. Die Anlage hatte man vorausschauend geplant. Ein nachträglicher Einbau der für die Dampferzeugung notwendigen Einrichtungen war bewusst offengehalten worden. Mit dem Volksentscheid zum Bau einer Fernwärmezentrale im Jahr 1973 wurde die Kehrichtverbrennungsanlage dann nach und nach zum eigentlichen Kehrichtheizkraftwerk, kurz KHK, wie es seit 2007 offiziell genannt wird. 1986 ging das Fernwärmenetz in Betrieb und 1997 bezogen bereits Liegenschaften vom Wolfganghof bis ins Sömmerli heisses Wasser und Raumwärme aus der ersten Fernwärmezentrale Au.

Je mehr mitmachen, desto günstiger wird das Angebot.

 
Patrick Flammer, Bereichsleiter Wasser, Gas und Wärme der sgsw
Text: Benjamin Hartmann

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  • Marcel Hohl Marcel Hohl